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Quellensteuer für EU-Residenten unausweichlich?

Die andorranische Finanzministerin Mireia Maestre erklärte, dass die am Dienstag getroffene Entscheidung der EU bezüglich der Zinsbesteuerung von der andorranischen Regierung begrüßt wird. Sie betonte, dass die EU eine der Möglichkeiten gewählt hat, die Andorra der EU in diversen Treffen nahegelegt hatte.

Die andorranische Regierung sieht in der Einigung der EU-Finanzminister einen Ausgangspunkt für weitere Verhandlungen mit der EU, auf welche Weise die Besteuerung von Zinseinkünften der Nicht-Residenten in Andorra implantiert werden könnte.

Die Finanzministerin hat jedoch nicht präzisiert, ob das Fürstentum bereit ist, die Einführung einer Quellensteuer in der von der EU verlangten Höhe von 15 % ab Januar 2004 in die Tat umzusetzen. Es sei noch zu früh, um sagen zu können, ob Andorra dies umsetzen wird, denn dazu müsste Andorra dem Gemeinschaftsbeschluss zustimmen, Andorra möchte jedoch vorher seine Möglichkeiten ausloten. Trotz alledem, so stellte die Ministerin klar, dass Andorra immer verteidigt hat, dass die Quellensteuer auf Zinserträge für die Nicht-Residenten in einer progressiven Form eingeführt würde.

Der Generaldirektor des andorranischen Bankenverbandes (ABA), Josep Segura, meinte, dass man erst die Positionen der EU-Mitgliedsländer abwarten sollte und dass der Zeitplan für die Anwendung der Quellensteuer für alle Drittstaaten der gleiche sein sollte, denn wenn ein Staat im Alleingang diesen Prozeß beginnt ohne mit dem Rest zu rechnen, mache er einen schlechten Ansatz. Seiner Meinung nach sollten die Verhandlungen mit Brüssel simultan mit der Gruppe der Drittstaaten geführt werden und der Massnahmenkatalog sollte für alle Drittländer gleich sein.

Die EU hat beschlossen, dass die Quellensteuereinnahmen ohne personifizierte Daten zu 75 Prozent an das Land abzuführen sind, in dem der Anleger steuerpflichtig ist. Laut Herrn Segura ist dies für Andorra nicht praktikabel, da Andorra ja auch nicht mit jedem Land der EU einzeln verhandelt. Er schlägt deshalb vor, die Erträge an die EU direkt abzuführen und nicht in jedes Land einzeln.

Herr Segura argumentierte ferner, dass das Kapital die Tendenz hat, die Orte zu suchen, wo es den meisten Ertrag erzielt, jedoch wird auch Sicherheit gesucht und die Garantien, die Andorra bietet, sind sehr hoch dank der Solvenz der andorranischen Banken, die zu den besten der Welt gehört. Das seit siebzig Jahren existierende andorranische Bankwesen hat noch nie eine Krise erlebt.

Während die meisten EU-Staaten zuversichtlich sind, dass irgendwann alle EU-Staaten zum Informationsaustausch übergehen werden, sprach der österreichische Finanzminister Karl-Heinz Grasser von einem langfristigen Schutz des Bankgeheimnisses. Österreich, Luxemburg und Belgien müssten erst dann zum automatischen Informationsaustausch übergehen, wenn die Schweiz und andere Drittländer auch Informationen im Falle von Steuerhinterziehung austauschten, sagte er. Dies sei aber nicht sehr wahrscheinlich.

So freut sich das kleine Andorra, dass es sich hinter der Schweiz verstecken kann.

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Nachfolgend die bisher abgegebenen Kommentare

I_love_Andorra - 28. Januar 2003, 17:10 h
Ist schon OK
Auch Andorra braucht eine Einnahmequelle. Und die Quellensteuer ist schlicht eine Säule dafür. Und wenn Andorra diese Quellensteuer einführt, steht den eigenen Euro-Münzen nichts mehr im Wege.
 

Die erhaltenen Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

 
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